Direktbuchung lohnt sich. Gilt das auch für den Gast?
25 Stunden verbringt so mancher Deutsche pro Jahr mit der Urlaubsplanung1 im Netz. Und die Zahl ist nicht mal neu. Sie stammt aus dem Internet-Mittelalter: 2010. Kommt der Gast heute digital im Hotel an, reiste er bereits durch einen hyper-transparenten Markt.
Landet der Buchungswillige nach endlosem Site-Seeing auf der hoteleigenen Buchungsseite, sollte man ihn nicht allein mit offenen Armen empfangen, sondern im Stehen applaudieren.
Die Realität sieht anders aus. Selbst Hoteliers alter Schule sind plötzlich nur noch Online-Händler, der Gast nur noch User und statt Service gibt’s E-Commerce.
Tatsache ist: Der Druck auf Hotels wächst. Während OTAs europaweit in den letzten Jahren zulegen konnten, nahmen die Direktbuchungen in der gleichen Geschwindigkeit ab.2
Wahr ist aber auch: Ein OTA muss nie mehr sein als eine Buchungsplattform. Anders die Direktbuchungsseite: sie ist immer auch Hotel. Oft ist die Buchung sogar die erste Interaktion mit dem Hotel. Gäste spüren auf einmal, wie sich das Haus anfühlt.
Die Kunst ist es, beides unter einen Hut zu bringen.
Wie? Indem man von OTAs lernt, und als Hotelier punktet.
Die beste Buchungsmaschine nützt nichts, wenn sie falsch aufgesetzt ist. Ohne viel Mühe lassen sich oft große Konversion-Sprünge machen: OTAs sind besonders gut darin, User schnellstmöglich zum zahlungspflichtigen Buchungsbutton zu bugsieren. Alles vor dem Abschluss der Buchung wird aufs Nötigste reduziert und hinterfragt.
Was das für die eigene Buchungsstrecke bedeutet? Je weniger Seiten eine Buchungsstrecke hat, desto besser. Jedes „Weiter“ und jedes Formularfeld kostet Buchungen. Längst fragen OTAs nicht mehr nach Anrede, Adresse und Straße. Mobilfunknummer oder E-Mail-Adresse reicht oft aus.
Hotels müssen im Internet Hotel bleiben. So bleiben sie gegenüber Plattformen einzigartig. Eine gute Buchungsmaschine lässt die persönliche Ansprache zu, schafft Übersicht, inszeniert Extraleistungen und macht Buchen zum Erlebnis.
*Quelle 1: Deutschland; FUR; N.I.T.; Ipsos; November 2010
*Quelle 2: European Hotel Distribution Study 2020, Hotrec, July 16, 2020
Direktbuchung lohnt sich. Gilt das auch für den Gast?
- 08.12.2021