Revenue Management Systeme
Revenue Management entstand in den 1970er Jahren in der Flugbranche. Das Konzept ließ sich hervorragend auf Hotels anwenden und fand entsprechend schnell Nachahmer in der Hotellerie. Kurz darauf setzten sich Revenue Management Systeme (RMS) durch, da sie viele Prozesse vereinfachten und optimierten. Das mühsame, manuelle Kopieren von PMS-Daten übernahm nun ein System, das speziell für diese Aufgabe entwickelt wurde. Ein weiterer Vorteil moderner RMS ist die übersichtliche und stets aktuelle Darstellung der Daten. Die neuesten RMS passen mit jeder neuen Buchung das Pricing in Echtzeit an und spiegeln live die Buchungssituation der jeweiligen Tage wider. Darüber hinaus senden sie automatisch Preise und Restriktionen direkt ans PMS oder an einen Channel Manager oder ein zentrales Reservierungssystem (CRS) zur Distribution. Es gibt dabei zwei gängige Modelle: Im ersten Fall ist das RMS direkt an das PMS angebunden, das die Ratenverteilung übernimmt; im zweiten, selteneren Fall ist das RMS an einen Channel Manager oder ein CRS angebunden, das die Preise und Restriktionen in die Distribution einspeist. Für eine optimale Nutzung eines RMS sind Daten aus dem PMS entscheidend, wie PMS-Statistiken, aktuelle Reservierungen, Umsätze und die Kapazität des Hauses.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen automatisierten Pricing-Systemen und umfassenden Revenue Management Systemen. Pricing-Systeme sind zwar kein neues Konzept, doch haben in den letzten Jahren Anbieter vermehrt Lösungen entwickelt, die dieses Prinzip massenmarkttauglich machen. Sie bieten in der Regel grundlegende Funktionen wie Pricing und Basis-Reporting und zielen auf Hotels, die sich nicht tiefer mit Revenue Management auseinandersetzen wollen oder können. Für diese Hotels bietet die Anwendung von dynamischem Pricing, basierend auf Markt- und Auslastungsdaten, eine ideale Chance, ihre Zimmerumsätze zu optimieren.
Die zweite Gruppe, die umfassenden Revenue Management Systeme, hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Die ersten Komplettlösungen waren anfangs ausschließlich für Profis und große Hotelketten konzipiert. Diese Systeme waren oft starr und wenig flexibel, weshalb bald RMS-Lösungen auf den Markt kamen, die die strategische Planung in den Vordergrund stellten statt aufstarre, unflexible Prognosen zu setzen.
Über die Zeit hinweg entstanden zahlreiche Funktionen, die den Revenue Manager unterstützen und erfolgreicher machen, wie z. B.:
- dynamische Preisgestaltung
- Rate Shopper zur Analyse der Konkurrenz
- Restriktionsmanagement
- umfangreiche Reporting-Tools (Segmentierung, Channel, etc.)
- Anbindung an Distributionskanäle (OTA, GDS)
- Schnittstellen zu zentralen Reservierungssystemen
- RMS-Systeme als SaaS-Lösung
- Verdrängungsanalyse für Gruppen
In den letzten Jahren wurden die Algorithmen und Modelle immer ausgefeilter und nachhaltiger. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) hat im RMS-Bereich Einzug gehalten. Um langfristige Erfolge sicherzustellen, sind zudem Integrationen in weitere Bereiche wie Commerce, Reputation Management und Social Media sowie Marketing zur Optimierung der Website und Markenpräsenz notwendig. Google und OTAs als bedeutende Buchungskanäle verlangen eine durchdachte und nachhaltige Strategie, um sich optimal zu positionieren und regelmäßig zu überprüfen.
Sollt Ihr ein RMS kaufen oder nicht? Wenn das Umsatz- und Ertragspotential gross genug ist, ist es eine wertvolle Unterstützung. Es braucht jedoch Pflege und Zeit, stelle also sicher dass jemand das System bearbeiten und bedienen kann. Eine Alternative sind spezialisierte RM Beratungsagenturen, die bei der Einführung oder auch auf Dauer unterstützen können.
Für mehr Informationen zu RMS: https://www.hsma.de/de/revenue-management-expertenkreis-erarbeitet-rms-leitfaden. Er ist nicht mehr ganz neu, aber immer noch gültig.
Revenue Management Systeme
- 29.01.2025